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Einführung der 8-stelligen BIN

Rachel Hermkens
11/01/2022

Regulatorische Änderung durch Visa und Mastercard im April 2022

Am 1. April 2022 werden die Kartenorganisationen Visa und Mastercard die BIN (Bank Identification Number) ihrer Karten weltweit von 6 auf 8 Stellen erweitern. Händler und Payment Service Provider (PSPs) nutzen die BIN unter anderem für das Routing von Transaktionen, für Treueprogramme, zur Betrugsprävention oder für Reportings. Die Änderung der BIN-Länge ist eine regulatorische Änderung. Unabhängig davon, ob Sie im stationären Handel oder im E-Commerce tätig sind, müssen Sie als Händler nächstes Jahr auf das neue Mandat vorbereitet sein.

Die Bank Identification Number (BIN) bezeichnet die ersten 6 Ziffern der Primary Account Number (PAN) von Kredit-, Debit- und Prepaidkarten. Sie wird im Allgemeinen dazu verwendet, die Karte und den Kartenherausgeber zu identifizieren. Zudem lassen sich mit der BIN weitere Zahlungsinformationen, wie der Kartentyp oder die verwendete Währung, abrufen.

In jedem Fall müssen Händler zum Stichtag das neue BIN-System unterstützen. Ist dies nicht der Fall, kann es – abhängig von Ihrer Implementierung – zu erheblichen Umsatzverlusten kommen, zum Beispiel durch abgelehnte Karten.

Was müssen Sie tun?

Als Händler müssen Sie nichts unternehmen. Als Ihr Payment Service Provider ist es unsere alleinige Verantwortung, die notwendige vollständige Folgenabschätzung hinsichtlich der Änderung in Ihrem Unternehmen und die unterstützenden Anwendungen vorzunehmen. Dadurch werden Risiken minimiert und alle Änderungen übernommen.


Bitte beachten Sie, dass aktuell nur Visa und Mastercard von dieser Änderung betroffen sind. Alle anderen grossen Kartenorganisationen, wie American Express, Diners Club/Discover, UnionPay usw., haben noch keinen Termin für die Einführung der 8-stelligen BIN bekanntgegeben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dies früher oder später geschieht.

 

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Falls Sie einen E-Commerce-Vertrag mit Paypage haben und Sie nicht sicher sind, ob Anpassungen noch vorgenommen werden müssen, wenden Sie sich bitte an Ihre Kundenbetreuung oder Ihren Key Account Manager;
  • Falls Sie keine Verarbeitungsregeln oder Prozesse einsetzen, die auf der bisherigen 6-stelligen BIN oder der Kartennummer basieren, sind Ihrerseits keine Massnahmen erforderlich;
  • Haben Sie hingegen Zugriff auf die Kartennummer oder wenden Sie bestimmte, BIN-basierte Verarbeitungsregeln an, sollten Sie prüfen, ob diese mit dem neuen 8-stelligen System weiterhin funktionieren;

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Fragen und Antworten zur 8-stelligen BIN

Was ist die Bank Identification Number (BIN)?

Die Bank Identification Number (BIN) identifiziert die Karte und den Kartenherausgeber. Zudem enthält sie weitere Zahlungsinformationen, wie Kartentyp und Währung. Derzeit entspricht die BIN den ersten 6 Ziffern der Kartennummer.

Da die Kartenherausgeber immer mehr BINs benötigen, wird im April 2022 die Länge der BIN von 6 auf 8 Stellen erweitert, ohne dass sich die generelle Länge der Kartennummer/PAN bzw. Primary Account Number (d.h. 16 bzw. 19 Stellen für Visa bzw. Mastercard in Europa) ändert.

Was ändert sich?

Für Visa und Mastercard wird die Länge der BIN im April 2022 von 6 auf 8 Stellen erweitert.

Bis dahin werden Visa und Mastercard den Kartenherausgebern schrittweise neue BINs zuweisen. Einige Nutzer werden ihre bisherige 6-stellige BIN behalten, diese wird jedoch auf 8 Stellen erweitert. Andere hingegen erhalten eine leicht veränderte oder eine vollkommen andere, neue BIN.

Was ändert sich nicht?

  • Die generelle Länge der Kartennummern bleibt gleich;
  • Die PCI-Regeln werden sich nicht ändern. Auch die Anforderungen an Belege bleiben unverändert;
  • Neue Karten müssen nicht ausgegeben werden.

Was sind die Folgen?

Die Nutzung der alten 6-stelligen BIN könnte nachteilige Folgen für Händler haben, die Verarbeitungsregeln auf der Grundlage von BINs verarbeiten.

Die BIN kann verwendet werden für:

Welche Massnahmen müssen Sie als Händler ergreifen?

  • Falls Sie die Zahlungsverarbeitung auf der Grundlage von BINs durchführen oder einen anderen Anbieter als Paypage nutzen, empfiehlt es sich, deren Kompatibilität mit dem neuen 8-stelligen Format zu prüfen;
  • Falls Sie einen E-Commerce Vertrag mit Paypage haben, sind Sie bereits konform, denn wir haben schon alle nötigen Anpassungen vorgenommen. Dies ist ein automatischer Prozess, bei dem Sie selbst nichts unternehmen müssen.

Betrifft die Änderung auch PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard)?

Die allgemeinen PCI-Vorschriften werden sich mit Einführung der 8-stelligen BIN vorerst nicht ändern.

Haben Sie noch Fragen?

Falls Sie weitere Fragen zur BIN-Anpassung im Zusammenhang mit Ihrer Paypage Bezahllösung haben, wenden Sie sich bitte an unsere Kundenbetreuung.